Als die Handelsflotte die meine Kompanie bewachte in den Hafen der Stadt „Erste Schmiede“ einlief, war mir sofort klar, dass dieser Ort, anders als der Volksmund behauptet, keineswegs der Oarigais entspricht.
Die gesamte Insel besteht aus kargem Stein ohne jegliche Bepflanzung und ein Vulkan speit dort stetig Rauch und flüssiges Gestein. Die ganze Insel wird ausschließlich von Zwergen bewohnt, deren Haut grau und rau wie Fels ist. Abgesehen davon gleichen sie den Zwergen der Oarigais in Körperbau und Bartpracht ungemein.
Da sich nur selten Zwerge der Oarigais dorthin verirren, glauben die Bewohner dort, diese seien lediglich kleine Menschen. Neben diesem Irrglauben waren die Zwerge dieser Insel auch sehr von meiner Wenigkeit stark verwundert, da sie vermutlich noch nie einen Goblin gesehen haben.
Die Zwerge des Basalthrons beten zu einem gewissen Steinvater. Eine genauere Auskunft über ihren Glauben wurde mir jedoch verweigert. Ich gehe jedoch davon aus das es sich bei dieser Figur lediglich um den lokalen Namen von Maros handelt, den wen sollten anständige Zwerge sonst anbeten?
Regiert wird der Basaltthron von König Vartog dem Steinernen. Diesem wird nachgesagt, dass er unsterblich sei, was ich jedoch für einen Aberglauben halte, da bisher jedes Wesen auf dieser Welt durch Speerstich und Axthieb getötet werden konnte.
Das Schmieden nimmt in der Basaltthron-Gesellschaft einen hohen Rang ein, und man findet kaum einen Zwerg dort, der nicht selbstgeschmiedete Armreife oder Halsringe trägt, die über ihre Hemden und Hosen aus braunen Leinen gezogen werden. Dabei schmiedet jeder Zwerg dort seine Schmiedewaren selbst, sie haben keinerlei Sklaven um ihnen diese Arbeit zu erleichtern.
Generell scheint ihnen Sklaverei völlig fremd zu sein, und ich konnte keinen einzigen Sklaven bei meinem Aufenthalt erkennen.
Die Küche in den Örtlichen Gasthäusern war katastrophal. Man versteht sich dort weder auf das Keltern von Weinen aus Pilzen oder Früchten, noch auf das Zubereiten von Tees aus Blättern. Stattdessen wird dort ein gar grässliches bitteres Bier gereicht, das man selbst in den schlechtesten Gasthäusern der Menschen nicht servieren würde.
Dazu wird ein Brei aus Hafer und Öl gereicht, der mit einer Portion getrockneter Sardellen gegessen wird. Solch ein Mahl würde man in der Oarigais nicht einmal den Rekruten der Goblinhopliten reichen, hier ist dies jedoch das Mahl was täglich in den Tavernen nach vollbrachtem Tagewerk gegessen wird.
Als bekannt wurde, das wir fremdländische Soldaten sind, wurden die Offiziere und Unteroffiziere der Kompanie in das Haus eines gewissen Hauptmann Yerg eingeladen. Dieser war zwar überaus freundlich und verhielt sich auf eine Art wie sie sich für einen Offizier gebührt, jedoch waren Speis und Trank in seinem Hause ebenfalls kaum besser als in den Gasthäusern, da der selbe Brei und das selbe Bier gereicht wurde, jedoch wurde statt ärmlichen Sardellen ein ordentliches Stück Pökelfleisch zum Brei gereicht, was wohl für die Zwerge des Basaltthrones einem Festmahl gleichkommt.
Unser Major übergab Hauptmann Yerg vor unserer Abfahrt noch eine Amphore Uttrischen Pilzweins, die sogleich von unserem eifrigen Gastgeber geöffnet und verkostet wurde. Sofort rief er freudenstrahlend aus, das er noch nie so etwas köstliches getrunken habe.
Im Hafen und in der Stadt konnte ich einige der Soldaten des Basaltthrones beobachten. Zwar ist ihre Ausrüstung durchaus beeindruckend, denn jeder von ihnen trägt Platte, jedoch wirken sie äußerst undiszipliniert. Es scheint so, als ob man dort kaum Wert auf Drill legen würde.
Meiner Einschätzung nach würden unsere Hopliten mit ihnen auf dem Schlachtfeld kurzen Prozess machen, alleine schon weil selbst der niederste Goblinhoplit eine bessere Mahlzeit vor der Schlacht gegessen haben wird als es ein Hauptmann des Basaltthrons bei einem Festessen tut.
Reiseberichte von Oberstabsfeldwebel Armios dem Harten. Oberster Unteroffizier des 1. Bataillons des dritten Goblinhopliten-Regiments. Von den Zwergen des Basaltthrons.